Land fördert Projekt zum Brachflächenrecycling auf dem Gelände der ehemaligen Scholtz-Kaserne in Neumünster

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Die Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, dem anhaltenden Trend eines hohen Flächenverbrauchs in Schleswig-Holstein entgegenzuwirken und den täglichen Anstieg neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2030 auf unter 1,3 Hektar pro Tag zu reduzieren.

Foto: pixabay.com / didgeman

Um dies zu erreichen setzt sich das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) verstärkt für ein nachhaltiges Flächenmanagement im Land ein: Umweltstaatssekretärin Anke Erdmann hat heute (30. Januar) einen Förderbescheid für das Brachflächenrecycling einer Teilfläche der ehemaligen Scholtz-Kaserne an Neumünsters Oberbürgermeister Olaf Tauras übergeben. “Die Stadt Neumünster sorgt für die Wiederbelebung einer Brachfläche im innerstädtischen Bereich. Das ist wichtig, um dem Flächenverbrauch einzudämmen und die Fläche wieder sinnvoll zu nutzen”, sagte Erdmann und ergänzte: “Auf dieser Fläche wurden mal Panzer betankt und Militärfahrzeuge gereinigt. Und jetzt, nach der Sanierung der Boden- und Grundwasserkontaminationen, wird hier ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet.”

Es erfolgte unter anderem eine Sanierung der auf der Fläche festgestellten Boden- und Grundwasserbelastungen sowie ein Rückbau ober- und unterirdisch gelegener, teils schadstoffbelasteter Gebäude. “Ich freue mich, dass das Land dieses besonders wichtige Projekt fördert. So wird es uns möglich, aus der Brachfläche sicheres Bauland zu machen”, formuliert Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras. Die Kosten werden auf derzeit rund 5 Millionen Euro beziffert. Das Vorhaben wird mit rund 1,6 Millionen Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft 2014 bis 2020 mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziell unterstützt. Mit der Revitalisierung der brachliegenden Teilfläche der ehemaligen Scholtz-Kaserne im innerstädtischen Bereich Neumünsters kann eine Fläche von knapp 7 Hektar wieder genutzt werden. Das derzeitig vorliegende Nachnutzungskonzept sieht eine Wohnbebauung vor.

Brachflächen sind ungenutzte beziehungsweise mindergenutzte Flächen, die aufgrund ihres unsanierten Zustandes beispielsweise durch vorhandene, teils schadstoffbelastete Bauruinen oder vorhandene Boden- und Grundwasserkontaminationen sowie der meist mit einer Sanierung einhergehenden hohen Kosten zu unattraktiv für Investoren sind. Dem gegenüber steht der für das Jahr 2017 ermittelte Flächenverbrauch in Schleswig-Holstein mit im Durchschnitt rund 2,5 Hektar pro Tag – das entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme von rund 3,5 Fußballfeldern pro Tag. “Grundsätzlich gibt es immer einen Zielkonflikt zwischen Wohnungsbau- und Straßenbau und dem Anspruch, die Flächenversiegelung in Schleswig-Holstein einzudämmen. Die Landesregierung will daher den Flächenverbrauch in Zukunft begrenzen. Mit der Förderung wollen wir die Innenentwicklung von Kommunen unterstützen und somit die wertvolle Ressource Boden vor der Beanspruchung für Siedlungsraum und Verkehr schützen”, so Erdmann.

Hintergrund:

Das Gelände der ehemaligen Scholtz-Kaserne in Neumünster wurde bis 1997 militärisch genutzt. Anhand der Nutzungschronologie des Standortes wurden mehrere altlastverdächtige Bereiche ermittelt. Unter anderem geht es um zwei Tankstellen, drei Betriebsstofflager, einen Schießplatz und diverse Wartungs- und Waschplätze für (Panzer-)Fahrzeuge. Die relevante Teilfläche der ehemaligen Scholtz-Kaserne ist aufgrund der früheren Nutzungen in zwei Bereichen mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW), aromatischen Kohlenwasserstoffen (BTEX) und Polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) verunreinigt. Diese Kontaminationen wurden bereits im Rahmen des zu fördernden Projektes saniert, indem der Boden ausgetauscht wurde.

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