Stadt Neumünster gehört jetzt zu einer der 18 Modellkommunen, die sich am Projekt AlphaKommunal beteiligen

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CIS

Die Stadt Neumünster gehört jetzt zu einer der 18 Modellkommunen, die sich am Projekt AlphaKommunal beteiligen. Ob im Arbeitsleben oder in der Freizeit: Für Menschen ohne Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen ist gesellschaftliche Teilhabe besonders schwer. Nun haben sich 18 Städte und Landkreise in fünf Bundesländern entschlossen, Grundbildung fest in der kommunalen Bildungsplanung zu verankern.

Foto: pixabay.com / geralt

Sie wollen gezielt Strategien entwickeln, um funktionalen Analphabetismus abzubauen und Betroffene für die Grundbildungsangebote der Volkshochschulen zu gewinnen. Unterstützt werden Sie dabei vom Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) und seinen Landesverbänden im Projekt AlphaKommunal – Transfer.

„Kommunen in Deutschland verfügen über vielfältige Ansatzpunkte und Möglichkeiten, den nachholenden Erwerb von Grundbildung zu fördern. Denn sie sind nah an den Menschen. Und ihre Volkshochschulen vor Ort sind in der Lage, passgenaue Lernangebote zu entwickeln, sagt Ulrich Aengenvoort, Direktor des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, anlässlich des Weltalphabetisierungstags. AlphaKommunal -Transfer wird gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Modellregionen sind Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Wesentlicher Bestandteil des Projekts sind Fortbildungen für kommunale Beschäftigte in Bürgerbüros und anderen publikumsintensiven Bereichen. In jeweils vierstündigen Seminaren lernen sie, wie sie funktionalen Analphabetismus erkennen und wie sie Betroffene ansprechen und auf Lernangebote an Volkshochschulen hinweisen können. Auch sollen Personal- und Betriebsräte sowie Führungskräfte in Ämtern, kommunalen Betrieben und lokalen Wirtschaftsunternehmen für das Thema sensibilisiert werden, damit sie betroffenen Kolleginnen und Kollegen Hilfe anbieten können.

In den 18 beteiligten Kommunen sollen lokale Grundbildungsbeauftragte vor Ort die relevanten Akteure aus Verwaltung und Politik, Wirtschaft und Weiterbildung systematisch vernetzen. Stützen können sie sich dabei auf die Erfahrungen dreier Pilotkommunen. Das Ergebnis der ersten Projektphase – 2012 bis 2015 – sind umfangreiche Materialien mit hilfreichen Praxistipps.



Für Kommunen ist Grundbildungsplanung ein Instrument der Arbeitsförderung, um Potenziale für das Gemeinwesen und die Wirtschaft zu mobilisieren und soziale Transferkosten zu senken. Denn Menschen, die nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen können sind stärker von Erwerbslosigkeit bedroht oder betroffen. Oft stehen ihnen nur einfache Tätigkeiten offen, verbunden mit niedrigem Einkommen und geringen Aufstiegschancen.

Eine der Modellkommunen ist die Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein. Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras sagt: „Nur ein verschwindend geringer Teil der Menschen mit unzureichenden Lese- und Schreibkenntnissen besucht entsprechende Kurse. Wir wollen aktiv Strukturen aufbauen, um diese Menschen anzusprechen und zu beraten. Durch das Projekt können wir für unsere eigene Bildungsplanung auf Konzepte und Erfahrungen zurückgreifen, um mehr Einwohnerinnen und Einwohner von Neumünster zu motivieren, in Alphabetisierungskurse zu gehen. Unser besonderes Ziel ist, die Teilhabemöglichkeiten der betroffenen Menschen zu verbessern und die Arbeitslosenquote in dieser Zielgruppe zu senken. Als wichtiger Knotenpunkt der norddeutschen Wirtschaft werden wir schließlich davon profitieren.“



Mit Fördermitteln des Bundes werden die Volkshochschulverbände in den beteiligten Bundesländern regionale Grundbildungsbeauftragte einsetzen, die die kommunalen Aktivitäten unterstützen und vernetzen. Pro Modellregion stehen dafür in den kommenden zwei Jahren jeweils 110.000 Euro zur Verfügung. Das Projekt AlphaKommunal – Transfer hat eine Laufzeit von Oktober 2015 bis September 2018. Es ist eingebettet in die Nationale Dekade für Alphabetisierung, die Bund und Länder im September 2015 ausgerufen haben, um die Lese- und Schreibfähigkeiten von Erwachsenen in Deutschland deutlich zu verbessern. Bundesweit gibt es wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge rund 7,5 Millionen funktionale Analphabeten. Angebote zur Grundbildung und zum Nachholen von Schulabschlüssen sind ein wichtiger Schwerpunkt des VHS-Kursprogramms und der wachstumsstärkste Programmbereich der Volkshochschulen in Deutschland.

Weitere Informationen auf http://grundbildung.de/projekte/alphakommunal.html

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